Der Baum in Harbke war der erste Ginkgo, den Goethe in seinem Leben sah.
Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem Besuch in Harbke schrieb Goethe sein Gedicht „Ginkgo Biloba“, das zu den berühmtesten Gedichten der Weltliteratur zählt und den Gingko-Baum bekannt gemacht hat. Wer heute zu Besuch in Weimar ist, kann ein Gingko-Blatt überall in der Stadt sehen und kaufen. (Aus: Erzähl mal – Von Dichtern und Denkern –Deutsche Stiftung Denkmalschutz).
Gingko Biloba
Dieses Baumes Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin?
Nach einer kurzen Begrüßung und Dank an alle, die es ermöglicht haben, dass wir uns in der Kirche St. Gumbertus in Ansbach nach dreimonatiger Karenz (im Dezember waren wir hier und feierten zum Abschluss des Veranstaltungsjahres das Abendmahl miteinander) treffen konnten, nahmen uns – 21 Mitglieder – unsere Referentin Frau Hartmann und „Co-Referent“ Dr. Hartmann unter der Thematik: Johann Wolfgang von Goethe: Leben und Lyrik mit auf den Weg zunächst nach Frankfurt am Main ins Elternhaus Goethe.
Goethe sollte wie der Vater Jurist werden. Das Studium begann Johann Wolfgang Goethe dann auch in Straßburg und Leipzig. Aber es war ihm zu langweilig, hatte er doch Kenntnisse durch seinen Vater reichlich erhalten. Er begegnete indessen Herder, Kant, Hegel usw. und später dann auch Schiller, ließ sich inspirieren und versenkte sich in die Literatur, schrieb in allen Lebensphasen Gedichte, Gedichte, Gedichte usw. Auch Begegnungen mit intelligenten, schönen Frauen, Naturbeobachtungen usw.
flossen ein in seine Welt-Literatur, ebenso die Eindrücke der Reisen nach Italien – In das Land wo die Zitronen blühn – bis nach Sizilien wo er die griechischen Kultureinflüsse erlebte. In Weimar angekommen, erinnerten wir uns an die wunderbare Reise des Ortsverbandes Ansbach, an die Anna Amalia Bibliothek, (die wir heute noch mit Spenden bedenken), an die Herderkirche, das Theater und die bekannte Statue Goethe zusammen mit Schiller.
Eingefügt in den interessanten Vortrag waren Gedichte, vorgetragen von Dr. Hartmann, deren wundervolle Sprache wir einfach genossen.
Mögen wir angeregt sein, uns in die Lyrik Goethes zu vertiefen, vielleicht auch den Osterspaziergang wieder einmal zu lesen.
Mit einem kleinen Ostergeschenk, das auf jedem Platz stand, in einem Tütchen versteckt zwei kleine selbst gebackene Osterhasen und einem Wort von Karl Barth, verabschiedeten wir uns in der Hoffnung, dass wir uns im April wieder in St. Gumbertus treffen können.
Kein Händedruck, sondern ein Lächeln hinter dem Mund-Nasenschutz war die Abschiedsgeste für die gelungene Begegnung.
Wer die Osterbotschaft gehört hat,
kann nicht mehr mit tragischem Gesicht herumlaufen
und die harmlose Existenz eines Menschen führen, der keine Hoffnung hat.
Karl Barth
Frohe Ostern wünscht der DEF – Ansbach, Johanna Stöckel